8. Tag: Madeira
Unser dreitägiger Inselmarathon wurde mit einem Ausflug auf die portugiesische Hochseeinsel Madeira, etwa 80 Seemeilen nördlich von Teneriffa, abgeschlossen. Im Gegensatz zu den fast 10 Stunden auf Teneriffa und Lanzarote blieben uns für die „Blumeninsel“ nur gut 4 Stunden Zeit, weswegen sich auch unser Ausflug auf die nahe Umgebung der Inselhauptstadt Funchal beschränkte.
Im Bus wurden wir von einer äußerst freundlichen Portugiesin begrüßt, die exzellent Deutsch sprach, mit einem sehr sympathischen Akzent. Zunächst wurden wir durch Funchal in den etwas höher liegenden Vorort Monte gebracht, der bekannt geworden ist als letzte Ruhestätte des letzten österreichischen Kaisers Karl II, der dort vergeblich seine Lungenkrankheit heilen wollte. Sissi war auch öfters auf der Insel. Die Kirche war von außen und innen gleichermaßen schön, mit dem Sarg in einer Nebenkammer.
Da wir auf ca. 560 Metern Höhe über Funchal hinaus auf den Atlantik blicken konnten, stellte sich die Frage nach der Fahrt nach unten durch die schmalen Straßen. Das ist mit dem Bus zwar möglich, aber umständlich, weshalb uns die Reiseleiterin zur Abfahrtsstation der „Cestinhos“ brachte, den Korbschlitten, die eine problemlose 2000 Meter lange Abfahrt ermöglichen. Die Schlitten fahren auf Holzkufen und gleiten über gewachsten Asphalt. Gesteuert werden sie durch zwei in traditionelle Trachten gekleidete Hutträger, die für Schwung, Lenkung und Bremsung zuständig sind. Nach der rasanten und angenehmen Abfahrt wurden wir in einen der typischen Souvenirstände geschleust, bevor es weiter in die Innenstadt von Funchal ging, wo wir Madeira-Wein kauften und uns die von den Insulanerinnen angefertigten Stickereien anschauten – ein traditioneller Zuerwerb in der alten Gesellschaftsordnung der Insel.
Weiter ging es, erneut bergauf, zum Pico dos Barcelos, einem Aussichtspunkt nordwestlich von Funchal. Hier sieht man deutlich die Amphitheaterform der Stadt und hat einen atemberaubenden Blick auf den Atlantik. Der Höhepunkt des Tages war die Fahrt durch das „Nonnental“ (auf Portugiesisch „Nonnenstall“ genannt, weil die unzugängliche Gegend schwer erreichbar war und die Nonnen daher sehr isoliert waren) zur Eira dos Serrados, einem weiteren Panoramapunkt auf 1080 Metern Höhe. Hier sieht man die bunten Felsen des zentralen Gebirges der Insel, hat einen Blick auf zahlreiche Bergdörfer und die Folgen der schweren Waldbrände dieses Jahres. Etwas kühl war es aber doch so hoch oben…
Danach ging es zurück auf unsere Costa Mediterranea, die wir mittlerweile so richtig lieb gewonnen haben. Der Nachmittag auf dem Pooldeck war umso schöner, da man weiterhin den Ausblick auf Funchal genießen konnte. Am Abend hatten wir ein weiteres Gala-Diner mit feiner Kleidung und noch feinerem Essen. Der Kapitän gab sich die Ehre und speiste mit uns im Ristorante dei Argentieri.
Später am Abend sahen wir erneut eine Show im Theatro Osiris und fielen dann müde in die Federn.