2. Tag: Auf See
Nachdem ja unser Ausflug nach Barcelona dem Streik der spanischen Lotsen zum Opfer fiel, hatten wir stattdessen einen vorgezogenen Seetag vor uns. Eine gute Gelegenheit, den Kutter hier ein wenig besser kennen zu lernen und etwas von der langen Anfahrt zu entspannen.
Das Frühstück war schon einmal eine positive Überraschung: Ein riesiges Büffet mit unzähligen Leckereien und Getränken im selben Restaurant, in dem wir am Abend zuvor schon mit einem Vier-Gänge-Menu verwöhnt wurden. Auffällig war, dass die Italiener sehr wenig aßen, was sich aber mittags grundlegend ändern sollte… Den Rest des Vormittags verbrachte ich an einem der vier Pools auf dem Sonnendeck dieses gigantischen Schiffs. Die Becken haben einen zentimetertiefen Außenbereich, der in der Mitte durch ein tiefes Becken von ca. 5x10 Metern abgerundet wird. An der Oberseite befindet sich jeweils eine Jacuzzi mit Massagedüsen. Der einzige Kritikpunkt an der großen, freundlichen und sauberen Anlage ist, dass alle 4 Pools genau gleich aufgebaut sind, anstatt ein Planschbecken und ein tiefes Becken mit zwei Mischformen anzubieten. Die Animation im überdachten Pool-Bereich (mit Cabrio-Glasdach) ist auch nicht jedermanns Sache.
Zu Mittag wurde dann schon wieder dick aufgetragen, beim Riesenbüffet mit allem Drum und Dran. Auch hier gab es nur eine kleine negative Seite: Das Restaurant war vollgestopft ohne Ende und die Suche nach Sitzplätzen war alles andere als einfach. Der Nachmittag verlief dann auch eher ruhig; wir machten nur bei einem der zahlreichen Quizze mit, die vom Animationsteam angeboten werden.
Zum Abend stand der Cocktailempfang im Theater des Schiffes mit dem Kapitän auf dem Programm, weswegen Abendgarderobe obligatorisch war. Einige Damen älteren Semesters machten sich mit ihren aufgetakelten Dackel-Frisuren und langen Stolas aber eher lächerlich, als sie dem Kapitän, der sich zum kostenpflichtigen 15-Euro-Foto feilbot, gefallen wollten.
Nach zwei Gläschen Kir Royal ging es dann zum Gala-Dinner ins Ristorante degli Argentieri, wo wir immer unser Abendessen einnehmen. Die kulinarischen Genüsse waren wieder von allererster Güte, zum Beispiel ein hauchdünnes Stück Kalbfleisch, oder auch Pesto Genovese. Später am Abend gingen wir erneut in das dreistöckige Theater, um die „Elements-Show“, eine Mischung aus Musical und Akrobatikshow, zu erleben. Die aufwendige Show an Bord eines fahrenden Schiffes mit wechselnden Bühnenbildern und tollen Künstlern gefiel uns mit jeder Minute mehr. Nach einem Abstecher ins Bord-Casino war der Schlaf eine nette Abwechslung zu einem derart erlebnisreichen Tag an Bord dieser schwimmenden Stadt. Das Meer war nachts auch deutlich ruhiger als am Tag zuvor, an dem wir ziemlich durchgerüttelt wurden.