Das Strasbourg-ABC

Alsace: Die Region Frankreichs, in der Straßburg bekanntermaßen liegt. Wappentier ist der Storch, der auch ziemlich allgegenwärtig auf Postkarten und Gemälden im Stadtgebiet auftritt. Die Region zeichnet sich durch eine wechselhafte Geschichte unter wiederholt deutscher und französischer Flagge aus.

Bâteau mouche:  Diese Ausflugsboote sind ebenfalls auf allen Nebenflüssen und Hauptarmen von Ill und Rhein (seltener) präsent. Es sind halt Bootsfahrten, nichts Außergewöhnliches. Ach ja: Man hat ein Dach über dem Kopf - geeignet bei Regen! 

Cathédrale: Das absolute Wahrzeichen Straßburgs ist das Münster, das mit seinem fehlenden zweiten Turm irgendwie bizarr aussieht. Dennoch sind die Ausmaße der Kirche gigantisch! Ein Aufstieg auf das Hauptschiff lohnt sich definitiv, allein schon für den eindrucksvollen Blick auf die Stadt und das Umland.

Deutschland: Liegt gleich auf der anderen Seite des Rheins, genauer gesagt die hübsche Kleinstadt Kehl am Rhein. Es lohnt sich, zumindest einen kurzen Blick darauf zu werfen, denn die französische Lebensart hört nicht am linken Rheinufer urplötzlich auf!

Europe: Straßburg ist gemeinsam mit Brüssel europäische Verwaltungshauptstadt und besitzt ein eindrucksvolles Parlamentsgebäude, zahllose diplomatische Vertretungen und jede Menge Krawattenträger. Will man eine Führung mitmachen, muss man terminmäßig sehr viel Glück haben. Ansonsten ist das Gebäude hermetisch für Normalsterbliche abgeriegelt. 

Flammkuchen: Sind so eine Art Nationalgericht des Alsace. Die pizzaartigen Teiggebäckstücke mit Crême Fraîche und Schinken schmecken lecker und taugen auch als Zwischenmahlzeit. Korrekt isst man sie, indem eine Hälfte abtrennt, aufrollt und dann abbeißt. 

Gerberviertel: Ein Fachwerkviertel mitten in der Altstadt. Früher soll es hier gestunken haben, doch mittlerweile ist es eines der sehenswertesten Quartiers der Stadt. Schön sind besonders die Panoramen auf den Flussbrücken. 

Häuser: Fast die gesamte Innenstadt ist von Fachwerk verziert, Holz und Stein wechseln sich in einem 50/50 Verhältnis ab und knirschende Dielen sind allgegenwärtig. Das Ganze sorgt für einen wunderbar eigenen Charme.

Immigranten: Wie überall in Frankreich hat auch Straßburg eine große islamisch geprägte Einwanderergemeinde. Auch Schwarzafrikaner und Deutsche sind häufig vorzufinden. Soziale Probleme sind aber nicht so schlimm wie in Paris oder Marseille. 

Jardin des Deux Rives: Die Grenze zu Deutschland ist grün! Auf beiden Seiten des Rheins, verbunden durch die Passerelle (Fußgängerbrücke) erstreckt sich eine wunderschön angelegte Parkanlage mit vielen Kunstinstallationen und idyllischen Blumenarrangements. 

Kléber: Der Place Kléber ist der zentrale Anlaufpunkt in  Straßburgs Innenstadt. Hier gibt es teure Boutiquen, Straßencafés und Restaurants mit einem Flair, der von Bauernromantik bis südlicher Gelassenheit reicht. 

Laissez-faire: Die französische Lebensart trifft auf deutsche Gründlichkeit und alle anderen Klischees über beide Länder. Die Mischung funktioniert jedenfalls. Man fühlt sich wohl als Besucher in einer derart weltoffenen und dennoch traditionsverbundenen Stadt, in der nur die EU für Stress sorgt. Auch der Verkehr läuft überraschend gesittet ab.

Musée Alsacien: Wer die Kultur der Region besser verstehen will, muss ihre Geschichte kennen lernen. Dafür eignet sich dieses Museum hervorragend. Wer jedoch bei der Vorstellung von endlosen Aneinanderreihungen von Möbeln, Töpfen und Handwerkzeugen Angstzustände bekommt, sollte auch den freien Eintritt für Studenten am Sonntag nicht nutzen. 

Natur: Nur wenige Minuten außerhalb Straßburgs beginnt bereits das Mittelgebirge der Vogesen, der Gegenhang zum Schwarzwald jenseits des Rheins. Es lädt zu Wanderungen, Picknicks im Grünen und Klettertouren ein. 

Orangerie: Eine weitere grüne Oase mitten in der Stadt, gefüllt mit Blumenduft und einem schönen Baggersee in der Mitte. Außerdem gibt es einen Gratiszoo auf dem Gelände, in dem besonders die Störche das Highlight sind. 

Place Gutenberg: Ein weiterer schöner Platz im Zentrum der Stadt. Hier finden Demos statt, man findet öfters mal ein Antiquitätenkarrussel vor, oder man genießt nur einen Café au Lait in einem der Restaurants. Gutenberg ist übrigens sowohl ein Sohn von Mainz als auch von Straßburg, und nun streiten sich beide Städte um die Lorbeeren. 

Qualité: die Lebensqualität ist in Straßburg deutlich höher als in den anderen französischen Großstädten, mit Ausnahme von Nizza vielleicht. Knapp 300 000 Einwohner sind ja auch einfacher zu verwalten als 4 Millionen Pariser. 

Route: Durch die Lage direkt an der deutschen Grenze sollte die Reise nach Straßburg aus dem süddeutschen Raum nicht allzu lange dauern. Man kann sowohl mit dem Zug als auch mit dem Auto preisgünstig anreisen. Ein Flughafen ist natürlich auch da, aber da zahlt man eher drauf. 

Stil: Franzosen legen großen Wert auf gute Kleidung. Nun, das trifft leider nur auf die Großstädter zu; auf dem Land dagegen sieht man viel Jogginghosen tragendes Elend. Aber Straßburg ist ja zum Glück eine Stadt. Schöne Frauen so weit das Auge reicht! 

Tram: Das wichtigste öffentliche Verkehrsmittel von Straßburg hat ein tolles Netz, doch leider fahren die Züge nur bis Mitternacht (im besten Fall!). Außerdem ist die Taktfrequenz suboptimal und das System mit den Einzelticketstreifen ist unnötig kompliziert. 

Unterkunft: Für Individualreisende, die kein Hotel brauchen, empfehle ich bedenkenlos die Jugendherberge "Vue sur le Rhin", direkt am Jardin des Deux Rives. Gutes Frühstück, bewachter Parkplatz, saubere Zimmer und schöne Panoramen sind garantiert! 

Verlaufen: Eine gute Karte von der Stadt ist von großem Vorteil, da die engen Gassen keinem geometrischen Muster zu folgen scheinen. Und der Turm des Münster ist als Orientierungspunkt leider nicht von überall sichtbar. 

Wein: Wie überall in Frankreich kennt man sich auch hier mit dem flüssigen Gold aus. Lasst euch beraten und genießt!

Xylophil: (Tolles Wort, oder?) Wie schon gesagt, liebt man im Elsass noch die gute alte Holzbauweise. Die Folge: Mäuse fühlen sich im Dachgebälk von älteren Häusern sichtlich wohl. 

Yes, we can: Straßburg bewirbt sich als Austragungsort der Fußball-EM 2016 und hat gute Chancen auf hochklassige Spiele. Racing Strasbourg ist leider nur noch zweitklassig...

Zukünftige Forscher: Eine derart freundliche und moderne Universität wie in Straßburg sieht man selten in Mitteleuropa. Der Riesen-Campus wird bestimmt tolle Wissenschaftler hervorbringen.